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Medienagentur - Pressebereich

PAUL YOUNG

PAUL YOUNG - "Good Thing" - VÖ: 15. April 2016 (Label: ADA/Warner)

Good Thing ist eine gute Sache: Eine große Kollektion von Klassikern, aber auch unterschätzten Insider-Hits des R&B, die von einem der besten Soul-Sänger aufgenommen wurden, die England je hervorgebracht hat: PAUL YOUNG! Es ist zwar das erste „richtige Album“, das der Brit-Award Gewinner nach langer, langer Zeit nun aufgenommen hat, doch schon in jenem Moment, wenn er den ersten Ton von Al Greens mitreißendem L-O-V-E anstimmt, ist es, als wäre er nie fort gewesen.

Good Things erscheint 35 Jahre nachdem PAUL zum ersten Mal auf der Pop-Szene auftauchte: Zunächst mit der Street Band, die mit Toast im Jahr 1978 einen ersten UK-Hit ablieferten, dann mit den Bläser-gesättigten R&B-Querläufern Q-Tips, die Producer Mickie Most einst als die beste Live-Bands der Insel bezeichnete. Als Solokünstler feierte er gigantische Erfolge mit Wherever I Lay My Hat (That’s My Home) und Love Of The Common People, das in Deutschland 1983 Platz 5 der Charts erreichte. Er glänzte sowohl bei Live Aid als auch auf dem Band Aid-Track Do They Know It’s Christmas. Schließlich brach er auch die Herzen der amerikanischen Fans mit Everytime You Go Away. Auf beiden Seiten des Atlantiks gehörte er zu den größten Stars in der Ära der achtziger Jahre.

Wenn PAUL YOUNG in den späten neunziger Jahren und danach nur wenig in Erscheinung trat, hatte das nichts mit Faulheit zu tun. Der Grund dafür ist ganz einfach: Er war zunächst ausgiebig auf Tournee und er war sich nicht sicher, welchen Weg er nach seinem siebten Album Paul Young (1997) einschlagen sollte. „Ich weiß selbst nicht, was ein typisches Paul Young-Album eigentlich ist“, so erklärt er selbst und ist dabei wild entschlossen, sich wieder ins Getümmel zu werfen. „Es war von Album zu Album jedes Mal anders. Zwischen Song 1 und Song 12 waren auf jedem Album immer viele unterschiedliche Stile vertreten. Es war schwierig, genau zu bestimmen, was von mir erwartet wurde. Also habe ich es immer wieder verschoben.“ Schließlich entschied er, dass es „Zeit war, zu meinen musikalischen Wurzeln zurückzukehren“ – zum Soul der 60er und 70er Jahre, zur Musik von Stax, Motown und Memphis

Das ergibt einen Sinn, denn das erste Album, das PAUL YOUNG sich in seiner Jugend in Luton, wo er aufwuchs, zulegte, war das Greatest Hits-Album von Stevie Wonder. Im Anschluss entdeckte er die rauen und zarten Vertreter wie Otis Redding und Sam & Dave, Joe Tex und Wilson Pickett. So ging er zurück in die Vergangenheit, um die Zukunft zu finden.

„Ich begann zu denken wie ein Musiker“, erinnert er sich. „Ich wollte wissen, wo die 70er, der Philly-Soul und Disco, ihre Wurzeln hatten.

Ich hörte mir Cover-Alben an wie Bowies Pin Ups von 1973 und Bryan Ferrys These Foolish Things, das auch 1973 erschien. Sogar die Beatles und die Stones fingen an, indem sie andere Künstler coverten - so fanden sie ihren eigenen Stil – und ich fand nie, dass sie sich dafür schämen mussten. Ich entdeckte das große Können von Interpreten wie Rod Stewart, Tony Bennett und Frank Sinatra.“

PAUL sieht sich in der Tradition der großen Interpreten stehen: „Ich betrachte mich selbst als einen interpretierenden Sänger“, bestätigt er. „Ich komponiere gern, und ich glaube, ich schreibe heute besser als damals, als ich jünger war – ich konnte nie lang genug still sitzen, um viel zu komponieren – aber meine Leidenschaft geht dahin, einen Song sozusagen nackt auszuziehen und ihm neue Kleider anzulegen.“
Es waren immer unterschiedlichste Kleider, und viele von ihnen waren extrem, etwa seine Version von Marvin Gayes Wherever I Lay My Hat, mit dem er sich1983 auf Platz 1 der UK-Charts katapultierte, oder Joy Divisions Love Will Tear Us Apart, mit dem er sich 1984 den Ärger der Indie-Puristen zuzog. All diese Coverversionen waren nichts weniger als radikal.

„Ich nahm alte Soul-Songs und stellte sie in einen neuen Zusammenhang, aber ich nahm auch neue Songs und gab ihnen eine Dosis R&B“, fasst YOUNG seine doppelseitigen Ambitionen zusammen. „Deshalb entschied ich mich für Love Will Tear Us Apart, es klang zu Beginn, als wäre es von den Four Tops aufgenommen worden. Dann wurde etwas anderes daraus. Ich bekam viel Kritik von den Joy Division-Fans. Aber (der legendäre DJ) John Peel spielte meine Version in seiner Sendung und sagte dazu: ‚Ob ihr es mögt oder nicht, es ist eine gute Neuinterpretation eines großartigen Songs‘. Und das war gut genug für mich.“

Auf Good Thing ist PAULs Vision reiner, wenn auch mit einem gewissen Sinn für das Spielerische. Und wer hätte seine Rückkehr ins Studio besser unterstützen können als Arthur Baker, der DJ und außergewöhnliche Producer, dessen bahnbrechendes Werk seit den späten 70ern in die Geschichtsbücher eingegangen ist – im Hip-Hop mit Afrika Bambaataa und Planet Petrol und im elektronischen Pop mit New Order und den Pet Shop Boys? Schließlich wird er aus gutem Grund auch „Pate des Elektro“ genannt. Aber wird das Publikum vom Zusammentreffen von Baker und YOUNG nicht sehr überrascht sein?
„Nun ja, man kennt mich als Pate des Elektro, aber ich habe schließlich auch mit Al Green zusammengearbeitet“, erwidert Arthur. „Mein Herz schlägt für diese Art von Alben. Ich war ein großer Fan aller dieser Songs, als sie zum ersten Mal herauskamen.“

Die Wege von PAUL YOUNG und Arthur Baker kreuzten sich schon 1983, als Wherever I Lay My Hat den von Baker geschriebenen und produzierten Elektro-Meilenstein I.O.U. von Freeez den ganzen Sommer lang daran hinderte, auf Platz 1 der britischen Charts zu gelangen.

Acht Jahre später arbeiteten sie schließlich gemeinsam an einer Version von Jimmy Ruffins What Becomes Of The Brokenhearted, das für den Film „Grüne Tomaten“ aufgenommen wurde und PAULs dritte US-No.1 wurde, nachdem er bereits mit Everytime You Go Away von Hall & Oates und Oh Girl von The Chi-Lites zwei Smasher gelandet hatte.

Nun also erlebt man sie wieder zusammen, auf ihrem ersten Projekt in Albumlänge. Die ursprüngliche Idee dafür war, dass ein einziger Künstler - PAUL YOUNG – sich „an ein bestimmtes Repertoire eines Publishers“ heranarbeitet, in diesem Fall des East Memphis Publishing House. Ein logischer Schritt angesichts PAULs Liebe zum Southern- und Memphis-Soul. Er hatte 1984 ja bereits einen Top-10-Hit mit Ann Peebles I’m Gonna Tear Your Playhouse Down.

Das Ergebnis zeigt sich aber letztendlich wesentlich breiter angelegt als geplant. Und so stößt man auf Songs wie die erste Single L-O-V-E, Slipped, Tripped And Fell in Love von Peebles, Touch A Hand, Make A Friend von den Staple Singers, Eloise (Hang On In There) von William Bell, Eddie Floyds Big Bird, Johnny Taylors I Believe In You (You Believe In Me), Lou Rawls Your Good Thing (Is About To End) und den Bee Gees-Klassiker Words.

„Ich hatte diese Idee, Coverversionen von Lieblingssongs mit Künstlern aufzunehmen, mit denen ich bereits zusammengearbeitet hatte“, erklärt Arthur Baker. „Stimmklassiker, die Songklassiker aufnehmen. Paul war der erste, der mir dazu einfiel.“
Das Tracklisting für Good Thing entstand dann in einer atemlosen „Plattensammler-Session“, wie PAUL es nennt, in der er und Arthur Vorschläge austauschten.
„Es ging die ganze Zeit so: ‚Was ist hiermit, was ist damit?“, erinnert sich PAUL an die aufregende Fan-Boy-Aktion. Dabei mieden sie zumeist die ausgetretenen Pfade, zu denen zum Beispiel auch R.E.S.P.E.C.T. gehört, und entschieden sich im Zweifelsfalle für die unbekannteren Optionen.
„Wir haben versucht, nicht gerade die augenfälligen Songs auszusuchen“, so PAUL. „Viele von ihnen bewegten sich unter dem Radar, aber es sind trotzdem sehr gute Songs. Ich glaube, das ist etwas, was ich immer getan habe: Weniger bekannte Künstler auf den Tisch zu bringen, Sänger mit unglaublichen Stimmen wie Johnnie Taylor, aber auch Songs, die vielleicht nicht die Top-20 erreichten, die aber eine hohe Qualität haben. Das ist das, was das Album macht: eben diese aus der Versenkung zu holen.“

Arthur Baker fungierte als Executive Producer, die tägliche Arbeit wurde James Hallawell übergeben, der seine Fähigkeiten schon mit Stereo MCs, The Waterboys, David Gray und anderen bewies. Es schadete der Sache auch nicht, dass dieser seit den Tagen von Q-Tips ein ausgesprochener PAUL YOUNG-Fan ist. „Das erste Konzert, das ich je gesehen habe, war Q-Tips im Vorprogramm von The Who im Jahr 1981, damals in Cornwall, wo ich aufgewachsen bin,“ so erinnert sich Hallawell an seine prägenden Jahre als Soulboy. „Paul war auf der Bühne und wurde von einer kompletten Bläsergruppe begleitet.
Er lag auf seinen Knien und schaffte es irgendwie, seinen Anzug nicht zu zerreißen. Ich werde die Aufregung und die intensive Wirkung dieses Auftritts nie vergessen. Es brachte mein Inneres zum Explodieren.“ Und er ergänzt: „Auf diesem Album kehrt Paul zu seinen Wurzeln zurück. Er hat dieses Album gemacht. Ein Memphis-Soul-Album.“

Die Aufnahmesessions begannen schon 2012, zunächst in einem Studio in Shepherds Bush, bevor sie in einer umgebauten Scheune in Richmond fortgesetzt wurden. Das dortige Equipment, eine Hammond-Orgel, ein Grand Piano, ein altes Ludwig Drumset und anders, hätte nicht perfekter sein können. „Dies ist das erste richtige Album, das dort aufgenommen wurde. Aber es hat einen perfekten alten Sound, es klingt wie Muscle Shoals,“ so James über das Studio, das er mit dem legendären Studio in Sheffield, Alabama, vergleicht, wo alle großen Soulkünstler von Aretha Franklin bis Wilson Pickett legendäre Singles aufgenommen haben.

James und Arthur arbeiteten in Memphis mit dem renommierten Producer und Hi Records-Besitzer Willie Mitchell und mit Al Green zusammen, für den Arthur 1989 den Hit The Message Is Love produziert hatte, sie kennen also ihre Pappenheimer. Und sie hatten die passenden Musiker an der Hand: Von Paul Stacey (Oasis, Black Crowes) und Jeremy Stacey (High Flying Birds, Waterboys) bis hin zu Glen Matlock von den Sex Pistols. „Glen ist ein umwerfender Soulbass-Spieler,“ so James. „Er hat die Songs, an denen er gearbeitet hat, in etwas vollkommen Neues verwandelt.“

Arthur, Paul und James sind alle einer Meinung: Good Things ist ein zeitloses Vergnügen. Ein purer Genuss für alle, die bläsergesättigten, leidenschaftlichen R&B lieben. Die Performances jedes einzelnen Instruments sind absolut makellos und bringen den Ansatz des Albums auf den Punkt, die Produktion könnte nicht authentischer sein und PAULS Gesang erweckt die Soul-Ära zu neuem Leben. Er macht mit Words von den Bee Gees das, was Al Green mit How Can You Mend A Broken Heart gemacht hat: Er tränkt es mit Memphis-Feuer und großem Können.
„Ich liebe die Bee Gees und besonders diesen Song. Und wieder einmal habe ich einen Song von einem Ort genommen und ihn an einen anderen gebracht. Al Green hatte How Can You Mend A Broken Heart gemacht und so sagte ich: ‚Lasst uns Al Greens Herangehensweise an einen Bee Gees-Song übernehmen, so dass dieses Memphis-R&B-Ding hier weitergeht‘. Also passt er hinein. Es funktioniert.“

Gab es ein bestimmtes Publikum, das sie im Sinn hatten, als die das Album aufnahmen? „Nein, wir haben auf kein besonderes Publikum abgezielt“, erklärt PAUL. „Es ist ein Album geworden, das man überall hören kann – wenn man herumfährt, oder wenn man zuhause ist und mit Freunden ein gutes Essen und einen Drink genießt.“
„Wir wollten einfach großartige Songs aufnehmen und ein großartiges Album daraus machen“, ergänzt Arthur und bringt damit das Konzept von Good Things auf den Punkt. „Meine Idee war ja, einen großartigen Sänger einige großartige Songs singen zu lassen. Ich meine, was kann da schiefgehen?“

Paul Lester
März 2016

 

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