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Medienagentur - Pressebereich

ENNO BUNGER präsentiert "Flüssiges Glück" (VÖ 09.10.2015) auf seiner ausgedehnten Deutschland-Tournee

„Nichts ist für immer, aber alles für jetzt.“

Viel wird über den deutschen Pop geschrieben – oft liest man, er sei blutleer und austauschbar. Und auch dem deutschen Indie sagt man gern nach, dass er zu wenig Identität besitzt, sich zu stark an internationalen Vorbildern orientiere. Doch es gibt auch Gegenbeispiele, man nehme nur den in Hamburg lebenden Musiker Enno Bunger. Mit seinen ersten zwei Alben hat er sich fest auf der Landkarte verortet als jemand, der dem deutschen Song-Kanon sehr eigenständige kleine Kunstwerke hinzufügt, und dies in musikalischer wie textlicher Hinsicht. Das kommt nicht von ungefähr, denn Enno Bunger macht sich viele Gedanken über sein Tun.

Das merkt man auch im Gespräch: Das Thema ist unerheblich, auch der Ort oder der Anlass – sobald man sich mit Enno Bunger zu unterhalten beginnt, besteht die Notwendigkeit des Denkens. Weil da jemand sitzt, der das Analysieren mag, der verstehen möchte, wie Menschen umeinander oszillieren und in Beziehung zueinander treten. Einer, der Alltäglichem ebenso einen Sinn zu geben und abzuringen versteht wie dem Besonderen und Unvergesslichen. Einer, der sich für ein Thema interessiert, es in seinen so besonderen wie speziellen Worten greifen und skizzieren möchte, und zwar so treffend wie unprätentiös, wie Poesie aus einem intuitiven Rausch, der zuvor jedoch mit allen zum Thema verfügbaren Informationen unterfüttert wurde. Einer, der die Magie der Liebe – sowie ihr Ende – oder auch den NSU-Prozess sowie ihre Auswirkungen auf eine deutsche Gesellschaft in Songs gießt, die in ihrer eleganten Unverwechselbarkeit nicht nur in der deutschen Songschreiber-Welt in dieser Form ein Unikum, da in ihrem Gefühl unverwechselbar sind.

Das Antizipieren und Durchdringenwollen hat den ostfriesischen Musiker, der seine Sporen als Barpianist und Kirchen-Organist verdiente, seit „Ein bisschen mehr Herz“, dem ersten Album des Trios mit seinem Namen aus dem Jahr 2010, immer begleitet. „Ich finde den Gedanken einfach seltsam, einen Song zu schreiben, dessen Text nichts oder nicht viel bedeutet“, sagt der 28-Jährige. „Ein guter Song muss mich einerseits musikalisch überzeugen, andererseits muss sein Text auch für sich stehen und ohne Musik bewegen können.“

Dass dies sogar in Form eines Konzeptalbums mit einem bestimmenden Oberthema gelingt, zeigte sein zweites Album „Wir sind vorbei“, ein komplettes Werk über die Dynamik, Schwermut, aber auch Erlösung, die auf das Ende einer großen Liebe folgt. Sein neues und eigentlich drittes Album, nach der Auflösung der Band Enno Bunger gleichwohl zugleich sein erstes Solowerk, zeigt nun neue Nuancen in Wahrnehmung und Duktus. Nicht nur aufgrund seiner großen thematischen Vielfalt, die das Hochprivate des Vorgängers zwar nicht ausspart, aber nicht mehr in den Fokus rückt. „Mir gefiel der Gedanke, beim Texten häufiger einmal von mir wegzudenken und eine größere Allgemeingültigkeit in meinen Aussagen zu finden“, sagt er. „Wenn es da nun mal ein Thema gibt, das mich beschäftigt, dann möchte ich dazu auch einen Song machen. Und je häufiger man dabei auch mal die Perspektive wechselt, umso spannender und überraschender werden auch die Ideen dazu.“

In dieser Form ziemlich neu ist dabei auch das zwinkernde Auge, der aufmüpfige Schalk im Texternacken des „Flausenlegers“, der mit Ironie ebenso spielt wie mit Zynismus, „und manchmal darf es auch gern ein dumpfer Flachwitz sein“, sagt Enno. „Man muss nur aufpassen, dass man dabei die Balance nicht verliert. Einige Textzeilen habe ich wieder weggeworfen, weil ich dachte: Klingt zwar irgendwie gut, reicht aber jetzt auch mal mit den Wortwitzen.“ Und mal ehrlich: eine Zeile wie „Willst du eine Bleibe haben, folge einem Leichenwagen“ mag zunächst zotig wirken, es hindert sie bei näherer Betrachtung aber keineswegs an einer tieferen Bedeutung. Denn der Satz ist vor allem eines: schmerzlich wahr.

Die wahre Überraschung an Bungers neuem Album „Flüssiges Glück“, das bereits im Titel seine unmittelbare Gegensätzlichkeit zum dramatisch traurigen Vorgänger „Wir sind vorbei“ ausdrückt, findet sich aber in der Musik selber. Denn hier sind es keine Facetten und behutsamen Perspektivverschiebungen, die eine neue, positivere Sicht auf die Welt und ihre Kräfte ausdrücken würden – hier tun sich völlig neue Welten auf! Denn Enno Bunger hat sich erlaubt zu spielen. Dinge einfach zu machen, sie auszuprobieren, und wenn sie funktionierten, auch nicht mehr infrage zu stellen. „Flüssiges Glück“ eröffnet noch in bekannt trauriger Weise mit dem Lied „Scheitern“, einer Art Bindeglied zum Vorgänger. Doch von dort aus werden neue Reisen unternommen, Reisen ins Ungewisse und Unbewusste.

„Flüssiges Glück“ bietet eine so noch nicht gehörte Melange aus Indie, Elektronik, Post Dubstep und behutsamen Deep-House-Beats; es ist aber zugleich Bungers erstes Album, auf dem auch die Gitarre eine tragende Rolle einnimmt. Noch überraschender dürfte allerdings das elektronische Element sein, das Bungers Songwriting nicht nur bereichert, sondern geradezu aufbricht und in neue Sphären hebt. Da kann ein neues Stück auch mal eine Länge von zehn Minuten erreichen, weil Enno Bunger beim Schreiben bemerkte, dass dem Song eine episch ausufernde, sich so behutsam wie unwiderstehlich auftürmende Elektronik-Abfahrt gut stehen würde. Siehe einen Song wie „Hamburg“, der als verträumt-jazziges Piano-Stück beginnt, dann plötzlich mit fast gerappten Zeilen zu raumgreifenden Sounds überrascht, daraufhin in einem berührenden Refrain aufgeht und nach dreieinhalb Minuten in ein atmosphärisches Post-Trance-Monster verwandelt, das schon rein klanglich die Sonne aufgehen lässt. Und wenn dann sieben Minuten noch die saftige Bassdrum einsetzt, darf sogar getanzt werden. Wie gesagt: musikalische Reisen. In nur einem einzigen Song.

Das Album ist das Ergebnis einer Arbeitsweise, die Bunger gemeinsam mit Freund, Vertrautem und Produzenten-Filou Tobias Siebert (And The Golden Choir, Philipp Boa) im Radio Buellebrueck Studio in Berlin vollzog. Es scheint für die beiden beim Erarbeiten der Stücke kein noch so unkonventionelles oder im ersten Moment gar abwegiges Denkverbot existiert zu haben. Erlaubt war, was gefällt, oder, wie Enno sagt, „was sich richtig anfühlte. Dass auf der neuen Platte zahlreiche Stücke mit starker Elektronik spielen, ist eben das Ergebnis eines Prozesses der letzten Jahre und noch mehr der Musik, die ich zuletzt gehört habe. Anfangs habe ich diese Elektroniksachen auch unter anderen Pseudonymen gemacht, weil ich selber dachte, dass das nicht zu Enno Bunger passt. Als ich mit Tobias nun an der Platte saß, stellte ich auf einmal fest, dass diese neuen Richtungen gerade zu Enno Bunger passen, dass sie das Signal sind, mutig in neue Richtungen aufzubrechen.“

Gerade dieser Mut zum Andersdenken ist es, was „Flüssiges Glück“ beseelt, antreibt und in tiefster Überzeugung zu einem außergewöhnlichen Album macht. Denn auf seinem dritten Werk ist Enno Bunger so sehr bei sich angekommen wie noch kein Mal zuvor, als Texter, Musiker, Entrepreneur und Mensch. Er schaut nicht nur wehmütig zurück, sondern auch optimistisch und selbstironisch frohlockend nach vorn, schaut nicht nur in sich hinein, sondern auf die Welt, die Menschen und ihre Dynamiken. Damit schenkt er uns ein Stück kunstvoll eigenwillige Wahrhaftigkeit. Sowie Songs, die in ihrer heterogenen Vielseitigkeit ebenso einen Künstler mit Herz und der Leidenschaft zur Neubestimmung zeigt, wie es in sich zugleich das stimmige Werk eines gereiften Musikers ist, der jedem Stück seinen unverwechselbaren Stempel aufdrückt, es als Einzelpreziose betrachtet und ausgestaltet, dabei aber niemals den großen kollektiven Spannungsbogen vergisst. Oder, in Ennos treffend knappen Worten:

„Widerlegen, widersetzen, widerstehen.“

„FLÜSSIGES GLÜCK TOUR“
13.11. Bremen / Lagerhaus
14.11. Köln / Gebäude 9
16.11. Frankfurt / Mousonturm
17.11. Stuttgart / Universum
18.11. CH - Zürich / Eldorado
19.11. Freiburg / Schmitz Katze
20.11. München / Ampere
21.11. AUT - Graz / Autumn Leaves Festival
23.11. Nürnberg / Stereo
24.11. Berlin / Heimathafen
25.11. Leipzig / Werk 2
26.11. Dresden / Beatpol
27.11. Hannover / Pavillon
28.11. Hamburg / Uebel & Gefährlich
28.12. Leer / Theater an der Blinke
Booking: Powerline

Enno Bunger steht für Interviews zur Verfügung.
Meldet Euch gern bei Interesse.

facebook.com/ennobunger - ennobunger.de – pias.com/de

 

 
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