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Medienagentur - Pressebereich

"Niemand hörte es. Aber hier ist es, für immer – die Quintessenz des eloquenten Punk. Und niemand tastet es an." – Lou Reed im August 2013

Lou Reed lebt nicht mehr. Es war dann mit 71 Jahren doch schon der letzte Sommer für den Mann, der mit seinen Texten, seiner Stimme, seiner Gitarre „ganz wesentlich (…) mitgemalt“ habe, „an dem Bild, das sich die Welt und viele New Yorker von New York machen“, wie die Süddeutsche Zeitung in ihrem Nachruf notierte. Mehr noch. Denn, so die SZ weiter, es blieben ja nicht nur die Songs, sondern „etwas viel Wirkungsvolleres: eine Haltung, die Formulierung von Sehnsüchten und eben Bilder, in die andere sich hineinstellen können.“

Um im Bild zu bleiben: Hineingestellt haben sich andere vor allem in die Leuchtspur jener Band, mit der alles begann für Lou Reed. Und so wenige waren das nicht. Weshalb er denn auch nicht ganz richtig lag mit seinem eingangs zitierten Verdikt, wonach „niemand“ dieses Album gehört habe. Eher war und ist das berühmte Bonmot des Kollegen Brian Eno zutreffend, wonach jene, die „White Light/White Heat“ von The Velvet Underground dann (damals) doch gehört haben, sogleich selbst eine Band gründen mussten. Tatsächlich hat kaum eine andere Rockband ein zweites Album gemacht, das so kontrovers und zugleich so inspirierend ist. Es schien ja auch alles möglich damals, am Ende des Sommers 1967, und vieles davon geschah in sagenhaftem Tempo. In nur wenigen Tagen aufgenommen, steigt aus „White Light/White Heat“ immer noch das raue New Yorker Straßenleben auf. Dieses Album konnte nur im Big Apple gemacht werden. Und nur von dieser Band: The Velvet Underground im klassischen Quartett mit dem Sänger und Gitarristen Lou Reed, dem Bassisten, Organisten und Bratschen-Spieler John Cale, dem Gitarristen und Bassisten Sterling Morrison und der Schlagzeugerin Maureen Tucker.

"Praktisch jede Gruppe des langen Punk-Stammbaums beruft sich auf sie und nicht gerade wenige Kunst-Typen. Die Velvets haben den New York Rock definiert, der zwischen dem rauen Ton der Straße und literarischer Ironie schwebt, zwischen der Geradlinigkeit der Rockmusik und minimalistischem Brummen, zwischen Klarheit und Lärm." – The New York Times

Am 6. Dezember 2013 wird Universal Music eine 45th Anniversary Super Deluxe Edition von "White Light/White Heat" veröffentlichen. Das neue 3-CD-Set enthält auf 30 Tracks die komplett remasterten, originalen Stereo- und Mono-Ausgaben. Das Bonus-Material umfasst Alternate-Versionen, unveröffentlichte Outtakes, die letzte Studio-Session von John Cale mit der Band und die offizielle Veröffentlichung einer Live-Show der Velvets vom 30. April 1967 im New Yorker Gymnasium, inklusive fünf unveröffentlichter Performances, die von John Cales persönlicher Kopie des Mitschnitts stammen. Die Jubiläums-Ausgabe wurde in Abstimmung mit Lou Reed und Cale erstellt.

Das exklusive Material besteht aus neuen 2013er-Mixen von “Guess I’m Falling In Love”, “Hey Mr. Rain (Version One)", “Hey Mr. Rain (Version Two)", “Beginning To See The Light” (eine bisher unveröffentlichte frühe Version). Dazu kommen unveröffentlichte Versionen von “The Gift” (Vokal und Instrumental) und nie gehörte Tracks aus dem Konzert-Mitschnitt Live At The Gymnasium, New York City, vom 30. April 1967: “I’m Not A Young Man Anymore”, “I’m Waiting For The Man”, “Run Run Run”, “Sister Ray”, und “The Gift”. Die neuen Liner-Notes der Ausgabe hat David Fricke geschrieben.

Ursprünglich von Verve-Records am 30. Januar 1968 veröffentlicht, knackte die LP die US-amerikanischen Billboard-200-Albumcharts, als sie am 16. März jenes Jahres auf Platz 199 einstieg. 45 Jahre später gilt "White Light/White Heat" als eines der einflussreichsten Alben aller Zeiten, das als Blaupause für Punk und experimentellen Rock diente. Es steht in zahlreichen Top-Listen der Musik-Medien, insbesondere der 500 Greatest Albums Of All Time-Listedes "Rolling Stone" und seiner Greatest Artists-Liste.

Disc 1 der "45th Anniversary Super Deluxe Edition" beginnt mit der ursprünglichen, sechs Songs umfassenden Stereo-Version von "White Light/White Heat". Mit einem Titelstück, welches den Hörer kopfüber in vierzig Minuten beispiel- und tabuloses Rock-Storytelling katapuliert, vorangetrieben von epischer Verzerrung, zerfetzender Gitarren-Präsenz und diesem strengen, rhythmischen Purismus. Das sei, stellte Lou Reed kurz und gut fest, einfach die "Freiheitsstatue des Punk" und damit „jenseits von einzigartig und wunderbar. Keine andere Band kommt da ran. Man kann nicht versuchen, das zu sein."

Die anmutige Sehnsucht von "Here She Comes Now", eine der stärksten Balladen der Band, verschafft dem Hörer mit fast heiterer Schönheit eine zweiminütige Atempause, bevor es ihn wieder zurückschleudert. Zum schnellen, schlagkräftigen Proto-Punk von "I Heard Her Call My Name”, mit Reeds beißender Solo-Gitarre in einer Sound-Wand aus Rückkopplung und Verzerrung; gefolgt vom experimentellen Noir-Sprechgesang von "Lady Godiva's Operation" und "The Gift”; bevor alles im über 17-minütigen "Sister Ray" kulminiert, dieser getriebenen, verdrehten Suada von Drogen-Zwielicht und sexueller Offenheit, in der Lou Reed so trocken wie real zu seiner mörderisch-monotonen Stimme schlechthin findet.

Unter den Bonus-Tracks von Disc 1 befinden sich ein Alternate-Track von “I Heard Her Call My Name” und die Instrumental-Version von “Guess I’m Falling In Love" (aufgenommen während der Sessions zu "White Light/White Heat", aber dann unfertig liegen gelassen). Dazu noch die Original-Mixe der Tracks “Temptation Inside Your Head” und “Stephanie Says”, zwei verschiedene Aufnahmen von “Hey Mr. Rain” und eine bisher unveröffentlichte, frühe Version von “Beginning To See The Light”, die bei John Cales letzter Studio-Session mit Velvet Underground im Mai 1968 entstand.

Disc 2 enthält die ursprüngliche Mono-Version von "White Light/White Heat" und Mono-Single-Mixe von “Here She Comes Now” und “White Light/White Heat”, neben einer Instrumental- und einer Vokalversion von “The Gift" – beide bisher unveröffentlicht.

Das Set umfasst schließlich auf einer dritten Disc noch die offizielle Veröffentlichung des aufschlussreichen Gymnasium-Tapes, das fünf Wochen vor den Sessions zu "White Light/White Heat" während eines Engagements der Velvets in diesem kurzlebigen New Yorker Club aufgenommen wurde. Diese Show gab es bisher nur auf Bootlegs. Sie schließt die komplette Version des Instrumentals "Booker T." ein, sowie die Tracks “I’m Not A Young Man Anymore”, “I’m Waiting For The Man”, “Run Run Run” und eine knapp 19-minütige Version von “Sister Ray”.

Viele haben es versucht. Einige sind nah heran gekommen. Weitere werden es immer wieder versuchen – darauf kann man im Zuge dieser definitiven Wiederveröffentlichung zum 45-jährigen Jubiläum von "White Light/White Heat" sicher wetten. Auch wenn Lou Reed sie leider nicht mehr erleben kann.

The Velvet Underground: White Light / White Heat (45th Anniversary Edition)

Universal/Polydor/Verve

Verschiedene Formate

VÖ 6.12. 2013

 
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